Dünenkamm: Ein Problemgebiet für den Wald – Sand speichert kaum Wasser
Wer im Sandhäuser Wald die Maulwurfshügel betrachtet, erfährt ohne zu Graben viel über den darunter liegenden Boden. Entlang der höchsten Dünenerhebungen finden sich zahlreiche Maulwurfshügel, die ganz aus feinstem hellen Flugsand bestehen, aus dem in der Eiszeit der heftige Wetstwind die Dünen anwehte.
Dieser lockere humusarme Sandboden ist aber für die Waldbäume jetzt in den Hitzesommern ein großes Problem. Durch den hohen Sandanteil wird kaum Wasser gespeichert. Die Bäume auf den Dünenkämmen stehen so hoch, dass ihre Wurzeln nicht mehr das Grundwasser erreichen können, im Gegensatz zu tiefer gelegenen Standorten. Wenn man entlang eines Dünenkamms wandert, fühlt sich die Luft ganz trocken an. Durch die letzten regenarmen und heißen Jahre sind jetzt nicht nur zahlreiche Kiefern abgestorben, sondern sogar einige Laubbäume wie Buchen sind völlig kahl und dürr.
Sobald der Dünensand durch eine Schicht Schwemmlöss bedeckt ist, z.B. in der Nähe des Hardtbachs im Süden Sandhausens im Waldschutzgebiet „Schwetzinger Hardt“, speichert der Boden durch den Lehmanteil die Feuchtigkeit länger und die Bäume können die Trockenheit besser überstehen.
Lehmige und fruchtbare Waldstandorte sollten besonders beachtet und gepflegt werden. Eine natürliche Verjüngung des Waldes ist von Vorteil, weil sich dann hoffentlich standortgerechte Bäume durchsetzten. Leider müssen wir uns daran gewöhnen, dass mächtige alte Bäume seltener werden und der Wald ausdünnt.
Große alte Bäume werden auf trockenen Standorten eher zu Solitärbäumen, die durch ein breites Wurzelwerk die kärgliche Feuchtigkeit aufnehmen können. Gerade alte Bäume sind wichtige für Waldtiere wie Specht und Fledermäuse, die hier Höhlen und Verstecke hinter der Rinde finden.
C. Kienle
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