Heben: Premiere in Roding wurde durch Verletzungspech entschieden…

Es fing an, wie es von den Diljemern insgeheim erwartet wurde und selbst der Hallensprecher ließ sich im Vorfeld zu der Bemerkung hinreißen, daß St. Ilgen wohl der Favorit sei…

Und so gingen die Mannen von Rolf Feser als verantwortlichen Trainer auch ans Werk und legten eine bemerkenswerte Serie in der Disziplin „Reißen“ auf die Heberbühne. Lediglich 3 Fehlversuche (wann hatte man zuletzt so wenige?) und blitzsaubere Versuche mit einer persönlichen neuen Bestleistung von Josef Hesse machten den mitgereisten Fans richtig Spaß und bedeuteten zur Pause einen satten Vorsprung von 36 Relativpunkten… da war man schon versucht an einen sicheren Sieg zu glauben. Doch der letzte Versuch (Bestleistung) von Hesse bedeutete für ihn auch gleichzeitig das „Aus“ aufgrund einer Zerrung im Schulterbereich.

Durch den dann zwangsläufigen Wechsel auf Ersatzmann Artem Bespalko, der praktisch ohne große Vorbereitung auf die Bühne mußte, war der Vorsprung vom Reißen schnell aufgebraucht. Die Rodinger, bekannt als starkes Team in der Disziplin „Stoßen“, holten Punkt für Punkt auf und übernahmen, frenetisch angefeuert durch das sehr objektive Publikum, schnell die Führung und bauten sie systematisch aus. Die Germanen wurden dadurch zu riskanten Steigerungen gezwungen, was letztlich nicht ganz gelang, wenngleich die Leistungen von Mandy Treutlein, Vasil Gospodinov und insbesondere dem Youngster Dennis Steinbächer (17 Jahre und neue Bestleistung mit 140 kg) herausragend waren.

Doch am Schluß wurde es doch ein deutlicher Sieg der Bayern die mit 771,2 zu 742,6 Punkten und 2 : 1 den Wettkampf für sich entschieden. 2:1 deshalb, da aufgrund der 3-Punkte Wertung (Reißen/Stoßen/Zweikampf), die Germanen ja, wie anfangs erwähnt, das Reißen für sich entschieden hatten. Das war dann das kleine Trostpflaster, verbunden mit der Hoffnung, das die Verletzung von Josef Hesse nicht schwerwiegend ist und er die Chance bekommt, in 2 Wochen an der DM teilzunehmen.

(Text: Bernd Börgerding)