Pokalspiel binnen fünf Minuten gedreht / Zum 2. Mal Achtelfinale

933 - Alois Schwarz

SV- Trainer Alois Schwartz in der Pressekonferenz vor den „Westfalen-Tagen“

(sim). Zweitligist SV Sandhausen zieht zum zweiten Mal in seiner 97-jährigen Vereinsgeschichte ins Achtelfinale um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes ein. Mit einem 3:1 (0:1) Erfolg in Gütersloh warfen die Kurpfälzer den letzten im Wettbewerb befindlichen Regionalligisten, den SC Wiedenbrück über Bord. „Wir sind froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind“, äußerte nach dem Schlusspfiff SV-Trainer Alois Schwartz, denn bei Halbzeit sah es danach noch nicht aus.

„In den ersten 45 Minuten spielte meine Mannschaft zu pomadig, ja man kann sogar sagen unterirdisch“, war der Coach überhaupt nicht zufrieden, obwohl Jovanic per Kopf und Thiede frei vor Hölscher zwei „Hochkaräter“ hatten. Das Regionalliga-Schlusslicht von der Westgruppe stand zunächst gut gestaffelt und wurde mit fortlaufender Spieldauer immer mutiger. Mit der ersten Möglichkeit, die eigentlich überhaupt keine war, gingen die Gastgeber fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff in Führung. Ein Freistoß von Massih Wassey drückte Innenverteidiger Sebastian Sumelka flach in die SV-Maschen. Hätte Brisevac 60 Sekunden später seinen Kopfball nach einer Knetsch-Flanke besser gesetzt, man weiß nicht, welchen Verlauf das Zweitrundenspiel dann genommen hätte.

Nach Wiederbeginn zunächst das gleiche Bild: Ein Gast, der die Szenerie zwar im Griff hatte, aber den nötigen Druck vermissen ließ. Dann die entscheidende 56. Minute. Alois Schwartz verstärkte mit Frank Löning und Danny Blum die Offensive „und plötzlich sind wir anders aufgetreten“, wie der Fußballlehrer feststellte, „der Doppelwechsel hat sich ausbezahlt“. Plötzlich begann der Zweitligist, ein Feuerwerk abzubrennen und stellte nachhaltig unter Beweis, wer zwei Klassen höher spielt. Binnen fünf Minuten waren die Weichen auf Sieg gestellt, wurde das Spiel gedreht. Die Gäste wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Zunächst Flanke Blum von der linken Seite und Ranisav Jovanovic wuchtete den Ball ins SC-Gehäuse (62.). Binnen 120 Sekunden hätten Manuel Stiefler, Jovanovic und Frank Löning das Resultat auf 4:1 erhöhen können. Was dem Mitspieler-Trio jedoch im Strafraum nicht gelang, holte der kampfstarke David Ulm aus der „Ferne“ nach. Mit einem „Weltklasse-Schlenzer“ der Marke „Tor des Monats“ zirkelte er das Leder fast von der rechten Außenlinie hoch ins lange Eck (66.) und der Gastgeber-Wiederstand war endgültig gebrochen. Hinzu kam natürlich, dass nicht einmal 60 Sekunden später abermals Ranisav Jovanovic mit der Hacke einen mustergültigen Angriff erfolgreich abschloss.

Jetzt hätte es zum Debakel für den Viertligisten werden können, denn die Gäste ließen fast zwei Hände voll guter Chancen ungenutzt. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir alles abgerufen“, meinte SC-Trainer Theo Schneider „und 60 Minuten lang ist ja auch alles aufgegangen, bis zum Ausgleich. Der war der Knackpunkt“.

Im zweiten Durchgang sollte sich die 400 Kilometer lange Anreise von 150 SV-Anhängern doch noch lohnen, denn da zeigte die Mannschaft ihr wahres Gesicht. Schwartz: „Deshalb bin auch stolz auf die Truppe, denn sie hat sich erneut als Einheit präsentiert und sich selbst aus dem Tief der ersten Hälfte gezogen“.

SC Wiedenbrück: Hölscher; Volkmer (79. Pollok), Czyszczcon, Sumelka, Njambe; Strickmann, Wassey; Brisevac Studtrucker, Knetsch (68. Kaptan); Dayabgan (73. Jansen).

SV Sandhausen: Riemann; Schauerte, Olajengbesi, Hübner, Achenbach; Kulovits (56. Löning), Linsmayer; Stiefler, Ulm, Thiede (56. Blum); Jovanovic.

Tore: 1:0 (40.) Sumelka, 1:1 (62.) Jovanovic, 1:2 (66.) Ulm, 1:3 (67.) Jovanovic. Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück). Zuschauer: 1.900. Gelbe Karten: Strickmann, Brisevac, Njambe (SCW), Ulm, Olajengbesi, Achenbach (SVS). Gelb-Rot: Wassey (SCW)

 

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