Leserbrief Albert Dussel: Abriss der alten TSV-Sporthalle unsinnig

(ad – 10.9.16) Bis zum 30. September wurde dem TSV Gauangelloch von der Stadt Leimen eine Frist eingeräumt, damit die TSV–Mitglieder eine Entscheidung über diese Frage treffen können.

Zur Vorgeschichte:

Die kleine Sporthalle beim Waldsportplatz Gauangelloch wurde von den TSV–Mitgliedern durch eine große Gemeinschaftsleistung in den Jahren 1962 – 65 errichtet und zum 50 jährigen Jubiläum des Verein 1965 eingeweiht. In den folgenden Jahren diente diese Halle nicht nur dem TSV, sondern auch der Grundschule und den Ortsvereinen als Veranstaltungslokal. Viele schöne Feste (Kerwetanz, Faschings- und Winterfeiern usw.) fanden dort oben statt. Über viele Jahre trug der TSV die Unterhaltungskosten und hielt die Halle in Schuss. 1990 wurde die Sporthalle an die Stadt Leimen verkauft, damit der Verein eine Eigenkapitalbasis für den Bau des TSV–Clubhauses beim Kraichgaustadion hatte.

Nachdem sich der Spielbetrieb der TSV–Fußballer ins Kraichgaustadion verlagert hat, dient der Waldsportplatz in erster Linie als Trainingsplatz für die TSV–Mannschaften. Dazu werden auch die Dusch- und Umkleideräume im Untergeschoss der Halle benötigt. Bei den jährlichen Jugendturnieren und auch beim Waldgottesdienst am Himmelfahrtstag werden auch die,- ebenfalls vom TSV 1985 in Eigenarbeit errichtete Freizeithütte – und die Toiletten genutzt. Sicher befindet sich die Halle nach 50 Jahren nicht mehr im besten Zustand, zumal die Stadt Leimen als Eigentümerin außer den anfallenden Unterhaltungskosten wenig in die Erhaltung investierte und in den letzten 25 Jahren buchstäblich „vergammeln“ ließ.

Bis vor einigen Jahren war in einigen Räumen auch das Jugendzentrum für Gauangelloch etabliert. Dafür wurde auch eine neue Heizung (ca. 60 – 70.000 €) eingebaut und ein Windfang von der Stadt errichtet. Da die Elektroanlagen nicht mehr den derzeitigen Sicherheitsvorschriften entsprechen, wurde die Halle nach Auflösung des Jugendzentrums für den Publikumsverkehr gesperrt. Lediglich die Sanitärräume im Untergeschoss können noch vom TSV und dem Bouleclub genutzt werden. Seit über einem Jahr hängt an der Eingangstüre im Untergeschoss ein Blatt mit dem Satz: „Die Beleuchtung im Flur ist nicht zu reparieren!“ Später schrieb jemand darunter: „aber nur weil ihr zu dumm seid!“

2009 propagierte der Ex -Bgm. Sauerzapf den Satz: „Wenn die neue Halle fertig ist , wird die alte Sporthalle abgerissen!“. An diese Vorgabe scheint sich die Mehrheit des Gemeinderats in treuer Gefolgschaft halten zu müssen und führt die oben genannten Mängel zur Begründung an.

Um dieses nach wie vor sehr stabile Gebäude mit einem Stahlbetongerippe auch in Zukunft zu erhalten, hat der TSV einen Antrag auf Rückübertragung an den Verein gestellt.

Bei einem Abriss der Halle sollen lediglich die Sanitärräume erhalten und mit einem Dach versehen werden. Für den Abriss sind im Haushalt bereits 100.000 € eingestellt. Die Stadt könnte sich diese unnötigen Kosten einsparen und Gauangelloch hätte wieder einen Veranstaltungsraum, der der Jugend und der Bevölkerung zur Verfügung stehen würde. Nun liegt es bei den TSV – Mitgliedern bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am Freitag, den 23 Sept. im Kultursaal der Schlossberghalle sich für den Bestand der Sporthalle zu entscheiden.

Dem Gemeinderat kann der Vorwurf nicht erspart werden, dass er in keiner Weise bereit ist, mit dem TSV und der Gauangellocher Bevölkerung in Kontakt zu treten, um sich ein Meinungsbild zu verschaffen. 2012 wurde ohne Vorwarnung die als Lagerraum und für kleine Feste genutzte „Blechhütte“ abgerissen. Anscheinend soll nunmehr auch mit der Sporthalle ebenso verfahren werden. Bei der immer wieder genannten Finanzknappheit der Stadt ist
ein teurer Abriss und die Schaffung eines Provisoriums aus meiner Sicht eine unnötige Geldverschwendung.

Albert Dussel, 1. Vors. TSV Gauangelloch