Leserbrief: Das nächste Hochwasser kommt bestimmt!
(jb – 21.6.13) Sie sind immer noch in Erinnerung, die Bilder der diesjährigen großen Flut an Elbe und Donau. Innerhalb von 11 Jahren war das die zweite Jahrhundertflut. Doch mit dem Zurückgehen der Wassermassen spielt sich nicht nur Normalität, sondern auch regelrechte Verdrängung in den Köpfen der Bevölkerung und teilweise auch in den Köpfen der politisch Verantwortlichen ab. Um es auf den Punkt zu bringen: Leimen, Sandhausen und der westlichste Teil von Nußloch hatten beim diesjährigen Hochwasser Glück, wenn nicht sogar unverschämtes Glück. Denn obwohl die Dämme dringend ertüchtigt werden müssen, hielten sie dem Wasserdruck des Leimbachs stand.
Dass der Leimbach nicht über die Ufer trat, ist auch den zum großen Teil bereits fünf derzeit fertiggestellten Regenüberlaufbecken an den Zuflüssen des Leimbachs zu verdanken. Ohne Rückhaltebecken wäre neben Wiesloch-Baiertal auch Gauangelloch vom Hochwasser nicht verschont geblieben. Dabei steht schon heute fest: Das nächste Hochwasser kommt bestimmt. Da kann man nur hoffen, dass es kein Jahrhunderthochwasser wird – denn dann ist vornehmlich in St. Ilgen und Sandhausen „Land unter“ mit riesengroßen Schäden angesagt. Doch dagegen kann man was tun: Mit der Tieferlegung des Leimbachs kann das Risiko verringert werden. Bereits seit dem Jahr 2011 liegt die vom Regierungspräsidium Karlsruhe erstellte Hochwasserschutzkonzeption Leimbach/Hardtbach mit folgenden Maßnahmen vor:
► 1. Hochwasserrückhaltebecken Nußloch
► 2. Ausbau des Hardtbachs und Bau des Hardtbachpolders
► 3. Ausbau des Leimbachoberlaufs zwischen HRB und Wiesloch
► 4. Ausbau des Leimbachunterlaufs von Nußloch bis zur Kirchheimer Mühle
► 5. Zusammenlegung Leimbach und Landgraben zwischen Sandhausen und Oftersheim und Einbau einer Abdrosselung
Waren die früheren Planungen für ein Hochwasser, das alle 50 (HQ50) Jahre auftritt, ausgerichtet, so wurden sie nach dem Jahr 2010 auf ein Jahrhunderthochwasser (HQ100) erweitert. Damit steigen natürlich auch die Umlagekosten, die auf 11 Vertragspartner aufgeteilt werden – wogegen sich die Gemeinde Nußloch bereits seit Jahren vehement wehrt.
DIE LINKE meint dazu: Der Hochwasserschutz ist zu wichtig, um sich aus der Solidarität zu verabschieden – weshalb Nußloch sich an den Umlagekosten für HQ100 beteiligen muss.
Viel wichtiger ist aber, dass von Seiten des Regierungspräsidiums nun endlich mit der Tieferlegung des Leimbachs, der Ertüchtigung und Stabilisierung der Dämme begonnen wird.
Joachim Buchholz – www.dielinke-leimen.de
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