Leserbrief Gemeinschaftsschule: Brigitte Horr
Leserbrief zur Gemeinderatssitzung in Leimen vom 25.7.13
Herr OB Ernst teile zu Beginn der Sitzung mit, dass man sich über die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Leimen einig und die Antragsstellung nur eine Frage des Zeitpunkts sei.
Die Kurzinformation zur Gemeinderatssitzung, die dort für die Bürger zur Information auslag, liest sich jedoch ganz anders, denn schon darin wurde sich im Grunde gegen den Antrag ausgesprochen.
Meine Frage zu Beginn der Sitzung, ob in den dort angegebenen Kosten für eine GMS i.H.v. sechs Millionen, die dringend notwendigen, unstreitigen und bereits i.H.v. drei Millionen bezifferten Sanierungskosten enthalten sind, wurde zwar verhalten, aber dennoch mit Ja beantwortet.
Da Herr Zeitler meine Frage nach der Ganztagesbetreuung für schulpflichtige Kinder anders ausgelegt hat, möchte ich dies hier richtig stellen.
Viele berufstätige Eltern würden es begrüßen, wenn es eine Ganztagesschule als Angebot von Klasse 1- 10 gäbe, dies ist jedoch zum aktuellen Zeitpunkt mehr als unrealistisch.
Und bis zur 4. Klasse funktioniert es auch einigermaßen gut mit der Hortbetreuung, die die Stadt Leimen anbietet. Ein Kind ab Klasse 5 ist dort jedoch definitiv nicht mehr zeitgemäß aufgehoben und daher wäre die Gemeinschaftsschule als Ganztagesschule die Chance gewesen.
Aber eine Gemeinschaftsschule wird es in Leimen nicht geben.
Es wurde zwar „nur“ beschlossen, den Antrag zum 01.10.2013 nicht zu stellen, aber damit hat der Gemeinderat m. E. auch gleichzeitig das „Aus“ der Gemeinschaftsschule in Leimen besiegelt! Denn ich befürchte, dass man in dieser Wartezeit keine Gelder in die notwendige Sanierung investieren wird und es danach die weiterführende GSS (aufgrund sinkender Schülerzahlen) nicht mehr gibt.
Nach der ersten Abstimmung haben einige Lehrer/innen, die Sitzung verlassen – für mich verständlich, wenn man soviel Zeit und Engagement darauf verwendet hat, dass die GSS eine realistische Chance hat. Herr OB Ernst begleitete dies jedoch mit einem kritischen Kommentar.
Aber wenn schon das Verhalten des Publikums kritisch kommentiert wird:
Aus meinem Blickwinkel vermisste ich bedauerlicherweise oft Anstand und Respekt – bei einem OB, der den Kopf auf die Hand stützt, schlafend bis gelangweilt wirkt, wenn ein Gemeinderat einen längeren Vortrag hält, sowie bei Gemeinderäten, die die Füße hochlegen und vespern, oder die umherlaufen um sich abzusprechen.
Solch ein Verhalten, bei dem Schüler/innen mit Maßregelungen rechnen müssen, hinterlässt bei mir keinen guten Eindruck, zumal es um wichtige und weitreichende Entscheidungen ging.
Brigitte Horr (Elternbeiratsvorsitzende der GSS St. Ilgen)
(Redaktion) Überblick über alle Leserbriefe und die Anmerkungen der Stadtverwaltung:
- Offener Brief an OB und Gemeinderat zur Umwandlung der GSS in eine Gemeinschaftsschule (mit mehreren Kommentaren)
- Pressemeldung der Stadt zum Beschluß des Gemeinderates
- Leserbrief Gemeinschaftsschule: Brigitte Horr
- Leserbriefe Gemeinschaftsschule: Joachim Buchholz
- Leserbrief Gemeinschaftsschule: D. Dehoust
- Leserbrief Gemeinschaftsschule: A. Unverfehrt
- Leserbrief Gemeinschaftsschule: Wolfgang Krauth
- Anmerkungen der Stadtverwaltung zu den Leserbriefen Dehoust – Unverfehrt – Horr
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