Schlag gegen Cybertrading-Betrug: Hunderte Webseiten beschlagnahmt
(atz – 17.6.25) Im Zuge eines großangelegten Projekts haben das Cybercrime-Zentrum bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA BW) einen umfangreichen Schlag gegen den internationalen Cybertrading-Betrug geführt. Unterstützt wurden sie dabei von Europol und Strafverfolgungsbehörden in Bulgarien.
In einem koordinierten Vorgehen wurden in den vergangenen zwei Wochen insgesamt 796 aktive Domains beschlagnahmt. Diese Webseiten dienten nach Angaben der Ermittlungsbehörden als Plattformen zur Täuschung von Nutzern im Zusammenhang mit angeblichen Online-Handelsangeboten. Die Internetseiten wurden in betrügerischer Absicht betrieben und zielten explizit auf den deutschen Markt.
Die Betreiber, deren Identitäten bislang unbekannt sind, boten auf den Plattformen vermeintliche Handelskonten an, ohne über eine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu verfügen. Über professionell gestaltete Webseiten wurden Nutzer zum Investment verleitet, wobei eingezahlte Beträge tatsächlich nie einer Kapitalanlage zugeführt wurden. Die Kommunikation erfolgte vielfach durch sogenannte Broker aus Callcentern im Ausland.
Die betroffenen Domains wurden auf eine durch das LKA BW gehostete Beschlagnahmeseite umgeleitet. Seitdem wurden über 616.000 Zugriffe auf diese Seiten registriert. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die technische Infrastruktur der Täter nachhaltig zu stören und weitere Betrugsfälle zu verhindern.
Die Ermittlungen dauern an. Das LKA BW und das Cybercrime-Zentrum kündigten an, ihre Strategien im Kampf gegen Internetkriminalität weiter zu verfeinern.
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