Wer feiert wann was? Reformationstag, Allerheiligen, Allerseelen und Halloween
Allerheiligen ist ein katholischer Feiertag, der in den traditionell katholischen Bundesländern im Westen und Süden Deutschlands gefeiert wird, nämlich in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Es fällt immer auf den 1. November und liegt damit einen Tag nach dem evangelischen Reformationstag, der in den nördlichen und östlichen Bundesländern Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen Feiertag ist.
Reformationstag – Evangelischer Feiertag – 31. Oktober
Der Reformationstag ist ein evangelischer Feiertag, der an den Thesenanschlag Martin Luthers am 31. Oktober 1517 erinnert. Luther veröffentlichte an diesem Tag seine 95 Thesen, in denen er die Missstände in der katholischen Kirche kritisierte. Der Thesenanschlag gilt als Beginn der Reformation, die zu einer tiefgreifenden Spaltung des Christentums führte. Der Reformationstag wird in Deutschland von evangelischen Christen als Feiertag begangen. Er ist ein Tag des Gedenkens an Martin Luther und seine Bedeutung für die Entwicklung des Christentums.
Allerheiligen – Katholischer Feiertag – 1. November
Allerheiligen hat seine Wurzeln in der Tradition des Gedenkens an bekannte und unbekannte Heilige, die bereits verstorben sind. Aufgrund der wachsenden Zahl an Heiligen war es nicht mehr möglich, jedem einzelnen einen eigenen Feiertag zu widmen. Die ersten Feiern zu Allerheiligen fanden bereits im vierten Jahrhundert statt. Papst Bonifatius IV. weihte schließlich im Jahr 609/610 das Pantheon, das zuvor den römischen Göttern gewidmet war, der Jungfrau Maria und allen Märtyrern. Die Festlegung des 1. Novembers als Datum geht auf Papst Gregor III. im achten Jahrhundert zurück. Schließlich erhob Papst Sixtus IV. im Jahr 1475 Allerheiligen zum offiziellen Feiertag der katholischen Kirche und zu einem Hochfest.
Allerheiligen-Litanei
Die Allerheiligenlitanei ist ein Gebet der katholischen Kirche, das während der Liturgie von Allerheiligen gebetet wird. Es ist eine Form des gemeinschaftlichen Gebets, bei dem der Priester oder Diakon bestimmte Anrufungen spricht und die Gemeinde mit „Bitte für uns“ antwortet.
Die Litanei wird verwendet, um für die Heiligen und Märtyrer zu beten und ihre Fürsprache vor Gott zu erbitten. Sie ist in drei Teile unterteilt: die Anrufung der Heiligen Dreifaltigkeit, die Anrufung der Heiligen und Märtyrer und die Anrufung der Jungfrau Maria.
Nach jeder Anrufung folgt die Bitte der Gemeinde mit den Worten „Bitte für uns“. Die Litanei ist oft lang und umfasst eine Vielzahl von Heiligen, von den Aposteln über die Märtyrer bis hin zu den Schutzheiligen verschiedener Anlässe, Orte und Berufe. Die Litanei endet mit einer Anrufung an die Jungfrau Maria.
Allerseelen – Katholischer Feiertag – 2. November
Der Name des Feiertags „Allerseelen“ (Lat.: Dies in commemoratione omnium fidelium defunctorum) bedeutet in der lateinischen Übersetzung „Gedenken an alle Seelen der Verstorbenen“. Das Fest wird am 2. November gefeiert und ist ein Hochfest im katholischen Kirchenjahr. Allerseelen ist ein Tag des Gedenkens an die Verstorbenen. Die Gläubigen beten für die Seelen der Verstorbenen, die sich noch im Fegefeuer befinden. Sie glauben, dass Gebete und gute Taten den Verstorbenen helfen können, schneller in den Himmel zu gelangen.
In der katholischen Kirche wird Allerseelen vor allem durch die Gräbersegnung gefeiert. Die Gläubigen ziehen zudem auf den Friedhof und schmücken die Gräber ihrer Verstorbenen mit Blumen, Kerzen und „ewigen Lichtern“. In der Heiligen Messe entfällt das Gloria.
Und dann noch: Halloween am 31. Oktober
Halloween hat seine Ursprünge in irischen und keltischen Bräuchen, wurde aber im Laufe der Zeit von unterschiedlichen Kulturen beeinflusst. Der Name „Halloween“ leitet sich vom englischen Ausdruck „All Hallows‘ Eve“ ab, was so viel wie „Abend vor Allerheiligen“ bedeutet. Es wird am Vorabend des christlichen Feiertags Allerheiligen gefeiert. Das Fest ist vor allem für seine charakteristischen Merkmale bekannt, wie das Verkleiden in Kostümen, das Schnitzen von Kürbissen zu Jack-o‘-Lanterns und das Austeilen von Süßigkeiten an Kinder.
Es gibt verschiedene Theorien über die Ursprünge von Halloween. Einige glauben, dass es auf das keltische Fest Samhain zurückgeht, das den Beginn des Winters markierte und als Tag der Toten galt. Nach dem Glauben der Kelten war die Grenze zwischen der Welt der Lebenden und der Toten an diesem Tag besonders dünn, wodurch Geister und andere übernatürliche Wesen in die Welt der Lebenden gelangen konnten.
Mit der Christianisierung wurde Samhain mit dem Allerheiligenfest kombiniert und der Brauch, Geister mit Gaben zu besänftigen, wurde durch das Austeilen von Süßigkeiten ersetzt. Halloween wurde im Laufe der Zeit zunehmend kommerzialisiert und ist heute vor allem in Nordamerika und in einigen europäischen Ländern wie Irland und Großbritannien populär.
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