Die meisten Kinder und Jugendlichen nutzen das Internet – Aber wie sicher sind sie?
(ge – 20.2.24) Die heutige Generation an Kindern und Jugendlichen trägt das Internet in ihrer Hosentasche umher.
Doch diese Vernetztheit macht die junge Generation besonders anfällig für Cyberattacken und Betrugsversuche, insbesondere in den sozialen Medien und beim Gaming. Das sind die Gefahren, und das können Eltern tun, um die Cybersicherheit ihrer Kinder zu verbessern.
Gefahren für Kinder und Jugendliche
Soziale Medien
Viele Jugendliche besitzen Profile auf gleich mehreren Social-Media-Plattformen. Während Facebook bei jüngeren Nutzern eher an Popularität verloren hat, liegen TikTok und Instagram sicherlich bei der Beliebtheit weit vorne.
Doch die sozialen Medien sind ebenso bei Hackern beliebt, denn die Auswahl an potenziellen Opfern für ihre Angriffe und Betrügereien ist groß. Zwei Bedrohungen sind besonders verbreitet: Phishing und gefälschte Nutzer-Profile – manchmal auch in Kombination miteinander.
Beim Phishing können die Cyberkriminellen eine E-Mail an den Nutzer versenden, in der dieser unter falschem Vorwand über einen Link in der Nachricht auf eine gefälschte Login-Maske geleitet wird, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht. Ziel dieser Attacke ist es meist, die Zugangsdaten des Nutzers zu stehlen.
Dass der Nutzer letztlich auf diesen Link klickt, wird oft durch Angst erreicht. So könnte es in der E-Mail heißen, dass es zu einer Kontosperrung kommt, wenn die Logindaten nicht bestätigt werden.
Hacker mögen es ebenso auf die Finanzdaten der Nutzer abgesehen haben. Bei Facebook könnten sie zum Beispiel ein Problem mit dem Bezahldienst Facebook Pay vortäuschen und den Nutzer darum bitten, seine Daten erneut mitzuteilen, was wiederum auf einer gefälschten Webseite geschieht.
Alternativ kann Phishing auch innerhalb einer Social-Media-Plattform selbst erfolgen. Influencer können Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die sich letztlich als Betrug oder Fälschung herausstellen.
Vor allem im Finanzbereich (Kryptowährungen oder andere spekulative Investitionen) ist das häufig der Fall, wo die Betrüger auf das Schneeball- beziehungsweise Pyramidensystem setzen und die Teilnehmer um ihre finanziellen Einsätze bringen.
Darüber hinaus können Profile bekannter Nutzer wie von Prominenten gehackt werden, so dass der Cyberkriminelle über den Account bösartige Links teilt oder hetzerische oder beleidigende Inhalte teilt. Durch die vermeintliche Seriosität des bekannten Profils sind viele Follower dazu verleitet, auf den Link zu klicken.
Gaming
Ein weiterer attraktiver Bereich für Hacker – gerade bei Jugendlichen – ist das Gaming. Hier lauern Gefahren, die sich teilweise mit den sozialen Medien überschneiden. Phishingattacken könnten mit Angeboten im Gamingbereich locken, wie stark reduzierte Games, Konsolen oder Zubehör beziehungsweise Add-Ons für Spiele.
Zusätzlich sind sogenannte DDoS-Angriffe möglich. Diese zielen häufig auf die Server der Entwicklungsstudios ab, um ein Online-Game lahmzulegen oder sensible Daten der Studios zu stehlen. Denn bei einer DDoS-Attacke werden die Server mit so vielen Anfragen bombardiert, dass sie letztlich zusammenbrechen können.
Manchmal stehen aber auch die Gamer selbst im Mittelpunkt. DDoS-Attacken können dazu dienen, einen Mitspieler zu schwächen und sich einen Vorteil zu verschaffen. Insbesondere bei großen Online-Gaming-Turnieren, wo es nicht selten um Millionengewinne geht, ist das inzwischen keine Seltenheit mehr.
So können sich Kinder und Jugendliche schützen
Eltern sollten ihren Nachwuchs darüber aufklären, welche Gefahren online lauern können – Lehrkräfte sind hier ebenfalls gefragt. Gleichzeitig ist es ratsam, bei Kindern die Online- und Gaming-Zeit auf ein gesundes Maß zu beschränken und als Eltern zu überlegen, ab welchem Alter ein Smartphone sinnvoll ist.
Kinder und Jugendliche müssen online stets mit einer gewissen Vorsicht und Skepsis unterwegs sein, vor allem wenn sie Nachrichten oder E-Mails von unbekannten Absendern erhalten. Aber auch andere Nutzer in den sozialen Medien, die sich als vermeintliche Freunde ausgeben, können schlechte Absichten haben.
Hilfreich können zudem Cybersicherheitstools sein. Zur Grundausstattung sollte ein Antivirenprogramm auf dem PC und ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) auf allen Geräten gehören.
Ein VPN ist vor allem in öffentlichen WLAN-Hotspots ein guter Schutz. Böswillige Akteure, die sich im selben Netzwerk aufhalten, haben es auf die Daten anderer Nutzer abgesehen. Die meisten VPN-Anbieter stellen deutsche VPN-Server zur Verfügung. Verbindet sich der Nutzer damit, laufen seine Daten verschlüsselt über den VPN-Server, die IP-Adresse bleibt aber dennoch eine deutsche.
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