Äthiopien-Präsentationsabend am FEG:
Mehr als nur ein Reisebericht
(jw – 22.6.16) Schon seit 10 Jahren fliegen Schüler aus Sandhausen im Rahmen ihres Sozialprojekts nach Addis Abeba. Mit der German Church School in der äthiopischen Hauptstadt pflegt das FEG eine intensive Kooperation, die ein Begegnungsprogramm in einem Teil der Erde ermöglicht, der normalerweise nicht im Fokus des hiesigen Interesses liegt. Von ihren Erfahrungen berichteten die elf Teilnehmer Felix, Celine, Silas, Franziska, Helen, Enja, Lisa, Lea-Sophie, Philipp und Anastasia (Alisa fehlte leider) und die beiden sie begleitenden Lehrer, Frau Hamann und Herr Wild, den zahlreichen Gästen beim Äthiopien-Präsentationsabend am 14.6.2016.
Die eineinhalbstündige Veranstaltung geriet ob der vielfältigen Eindrücke und den sehr persönlichen Berichten der Äthiopienfahrer zu einem äußerst kurzweiligen Abend. Im Wechsel erzählten die Schüler von ihren Erlebnissen während des 18-tägigen Aufenthalts in Afrika: von Lehrern, die in viel größeren und heterogeneren Gruppen als in unserem Land unterrichteten, von Kindern, die enorm wissbegierig seien, deutlich mehr als viele deutsche Schüler, von der strengen Disziplin, die in äthiopischen Schulen herrsche, sichtbar z.B. daran, dass mit dem Stock auf den Tisch geschlagen werde, um die Klasse zum Schweigen zu bringen; aber auch von Wochenendausflügen in Nationalparks, von Krokodilen, Nilpferden und anderen wilden Tieren, oder von einer Familie, die ganz alleine auf einer Insel im Lake Ziway lebte und sehr misstrauisch beim Anblick der Fremden gewesen sei – bis Philipp einem scheuen Mädchen einen Tennisball schenkte, mit dem er das Eis brach.
Auch die kulturellen Unterschiede, ungeachtet vieler Gemeinsamkeiten (z.B. im Hinblick auf Musik- oder Filmgeschmack), hatten die JS1-Schüler aus Sandhausen zum Nachdenken gebracht: Seien es die riesigen sozialen Unterschiede mit bitterster Armut in weiten Teilen der Bevölkerung auf der einen, und der für afrikanische Verhältnisse sehr modernen, pulsierenden Hauptstadt Addis Abeba auf der anderen Seite; oder seien es die Gespräche mit den äthiopischen Gleichaltrigen, zu denen viele FEG-Schüler bis heute regelmäßig Kontakt halten, und deren Religiosität und Traditionalismus – bei aller Offenheit und Neugier – sich doch stark vom europäisch geprägten Denken unterschieden.
So widersprach schließlich auch niemand, als Celine den Satz mit dem Abend beendete, der Austausch sei „eine unglaublich lehrreiche Erfahrung“ für alle Beteiligten gewesen.
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