Hopfezopfe: Sandhäuser Hopfenernte bringt ca. 20.000 Kisten bestes Kerwebier

(fwu – 5.9.23) Am Samstagmorgen ab ca. halb neun herrschte an der Hopfen-Demonstrationsanlage und auf dem Festgelände vor der Sandhäuser Festhalle bereits emsiges Treiben. Die ehrenamtlichen Hopfenbauern fuhren ihre diesjährige Ernte an, die der Lohn für viele Arbeitsstunden in der Anlage und mit den Hopfenstauden seit dem Frühjahr.

Die Ernte der gut 6 Meter hohen Stauden erfolgt per Trecker mit Anhänger. Auf dem Anhänger stehende Hopfenbauern ziehen dabei die Stauden mit einem Ruck von den Stangen und Drähten, an den sie sich emporgewunden haben, ab, so dass sie auf den Anhänger fallen. Dieser bewegt sich Stück für Stück durch die Anlage und immer zwei Staudenreihen werden so abgearbeitet und runtergezogen. Ist eine Doppelreihe abgeerntet, ist auch der Anhänger voll und es geht mit dem „grünen Gold aus Sandhausen“ auf den Festplatz.

Hier hatten sich bereits viele fleißige Hopfenzopfer im Festzelt eingefunden, erfreulicherweise aus allen Generationen, Frauen, Männer und auch einige Kinder. Und alle in der Disziplin des Hopfezopfe eingewiesen und meist auch schon seit Jahren geübt. „Hopfe zopfe, Schdiel draalosse, wers net koo, solls bleiwelosse“ ist die Devise und die gezopften Dolden gehören in den Korb! Die Zopfer saßen in Doppelreihen und begannen nach Ankunft der geernteten Dolden fröhlich mit der Arbeit, die Doldenstauden zu ihren Füßen.

Derweil waren auch die Getränke- und Essensversorgung im Zelt bereit für die ersten Gäste. Immerhin ca. 25 Helfer aus den Reihen des MGV Germania waren dabei pro Schicht im Einsatz und boten ein breites Programm an Genussmöglichkeiten. Von Bier über Wein, Schorle und Softdrinks hin zu Wurstsalat, Brat- und Currywurst oder auch Heringsbrötchen. An der Bar gab es außerdem auch Cocktails und die beliebten Dopsis.

Nachdem die ersten Stauden abgeerntet worden waren, konnten sich die Zopfer und anwesenden Gäste an dem schon traditionellen Liedvortrag der Schulkinder der Theodor-Heuss Grundschule erfreuen, die das „“Sandhäuser Lied“ von Herbert Niedergesess sangen. Geleitet wurden sie von Sytille Schwöbel-Sailer und ihrem Vater Rudi Sailer am Akkordeon begeleitet. Beim Refraim wurden dazu mit heimatlichen Schilder gewunken, die die im Lied ausgedrückte Liebe zur Sandhäuser Heimat unterstrichen.

Bürgermeister Hakan Günes, der den Chor begrüßt und angekündigt hatte, spendete im Anschluss gemeinsam mit den begeisterten Zuhörern kräftig Applaus und bedankte sich in seiner kurzen Ansprache  herzlich für die Darbietung. Sodann bedankte er sich bei allen, die zu diesem Hopfenfest mit ihrem Engagement beigetragen haben. Zuvorderst natürlich den MGV, der zudem in diesem Jahr sein Jubiläum zum 40-jährigem Bestehen feierte. Der Sandhäuser Aromahopfen wurde natürlich als besonders geeignet für das Kerwebier gerühmt. Wohl an die 20.000 Kisten davon werden dann Anfang Oktober mit dieser Spezialität von der Weldebrauerei  unter dem Namen „Welde No1 Slow Beer Pils“ gebraut. Und erstmals wird auch die Trocknung der Dolden in heimatlichen Gefilden stattfinden, nämlich bei Firma Trokost in Bruchhausen. Besonders unterstrichen wurde von Günes, dass diese Bier, in Maßen genossen, gesundheitsförderlich ist, solange man es nicht in Massen zu sich nimmt.

Zum Abschluss seiner Ansprache stand dann das Anzapfen eines Fasses Freibier auf dem Programm, mit dessen Inhalt die trockenen Kehlen der Hopfezopfer und Gäste benetzt werden sollten. Auch hierbei machte der Rathauschef eine imposante Figur! Mit nur zwei Schlägen saß der Zapfhahn im Spunt und das Bier floss in die bereitstehenden Gläser. Dazu begann dann im Hintergrund der Musikverein Sandhausen mit flotter Blasmusik für eine gemütliche Frühschoppenstimmung zu sorgen.

Doch plötzlich erschrecken „Feuer, Feuer!“-Rufe und eine helle Glocke die Gesellschaft! Die Feuerwehr Sandhausen rückte auf den Festplatz ein … mit einer über hundert Jahre alten Wasserspritze, die per Handpumpe bedient wurde und ihren Wasserstrahl hoch in den Himmel sprühte.

Axel Fritsch mit seinem 1953er Plymouth-Oldtimer

Diese nette Überraschung gehörte mit zur Ausstellung von Oldtimern neben dem Festzelt. Hier waren ca. ein Dutzend alte Trecker, zwei um die 60 Jahre alte Mercedes-Limousinen und ein gar 70 Jahre alter Plymouth ausgestellt und fanden viele interessierte Besucher.  Auch ein altes Zündapp-Mofa/Moped – sogar mit Anhängerkupplung! – war zu besichtigen. Die Oldtimer-Eigentümer mussten natürlich etliche Fragen zu diesen Prachtstücken beantworten, was sie mit Begeisterung und Ausdauer gerne taten.

Nicht mit zur Oldtimer-Ausstellung gehörte eine ebenfalls schon sehr alte Gummikuh mit Beiwagen (vulgo für BMW-Motorrad mit Boxermotor), in dem Bürgermeister Hakan Günes stilvoll von einem Mitglied des MSC Sandhausen zum Fest vorgefahren worden war.

Nach dem „Zopfe“ wurde das Jubiläums-Hopfenfest des MGV Gemania fortgesetzt. Für die Kids sorgt das Jugendzentrum JUKIZ für Spiel und Spaß und abends waren alle Helferinnen, Helfer und Gäste  zum gemeinsamen Feiern bei Live-Musik und Tanz eingeladen. Am Sonntag begann das Fest mit einem ökumenischen Ernte-Gottesdienst auf dem Festplatz auf den ein zünftiger Frühschoppen folgte, bevor das Fest am Nachmittag sein Ende fand. Nun heißt es erst einmal warten … auf die Sandhäuser Kerwe!

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