Schöne Sauerei im Zoo: Ferkel-Glück bei den Rotbunten Husumer Schweinen
(geg – 23.4.25) Neun quicklebendige Ferkel sorgen derzeit im Zoo Heidelberg für ordentlich Bewegung und Begeisterung – sowohl im Stall der seltenen Rotbunten Husumer Schweine als auch bei den großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern. Seit Anfang April tapsen die neugierigen Jungtiere durch ihr Gehege auf dem liebevoll gestalteten Bauernhof und entdecken voller Tatendrang ihre Welt.
Wer das wuselige Treiben beobachtet, bekommt ein buntes Programm geboten: Es wird gebuddelt, geflitzt, gerangelt und gerüsselt, was das Zeug hält. „Sobald die Sonne scheint, ist die ganze Bande unterwegs. Die Ferkel sind sehr aufgeweckt und werden von Tag zu Tag mutiger“, erklärt Tierpflegerin Katharina Thiel. Doch trotz aller Abenteuerlust: Die Nähe zur Mutter bleibt ein wichtiger Anker – ein schönes Beispiel für den sozialen Zusammenhalt innerhalb der Schweinefamilie.
Die neun kleinen Entdecker gehören zur extrem gefährdeten Rasse der Rotbunten Husumer Schweine. Mutter und Tante kümmern sich gemeinsam um den Nachwuchs. Die Tiere gelten als besonders robust, genügsam und langlebig – Eigenschaften, die in Zeiten der industrialisierten Landwirtschaft kaum noch geschätzt wurden. Deshalb stehen sie heute auf der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH).
Dr. Barbara Bach, Tierärztin und Kuratorin im Zoo Heidelberg, betont die Bedeutung der Haltung solcher Rassen: „Sie sind Teil unseres kulturellen Erbes. Wir möchten mit unserer Arbeit auf ihre Bedeutung aufmerksam machen und zu ihrem Fortbestand beitragen.“
Neben den Rotbunten Husumer Schweinen leben auf dem Heidelberger Bauernhof auch andere Raritäten wie Goldbrakel-Hühner, Luxkaninchen, Hinterwälder-Rinder oder Kärntner Brillenschafe. Diese Vielfalt soll nicht nur erhalten, sondern auch erlebbar gemacht werden – insbesondere für Kinder. Der Bauernhof vermittelt spielerisch Wissen über Landwirtschaft, Tierhaltung und die Wichtigkeit biologischer Vielfalt.
Ein Besuch bei der kecken Ferkelbande lohnt sich – nicht nur für Tierliebhaber, sondern auch für alle, die Landwirtschaft einmal aus einer anderen Perspektive kennenlernen wollen.
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