Soziale Gerechtigkeit für alle: Öffentliche GALL-Sitzung mit Dr. Edith Wolber

Soziale Gerechtigkeit für alle – ein zentrales grünes Thema – öffentliche Fraktionssitzung der GALL mit Dr. Edith Wolber

334 - GALL FR-Sitzung

v.l.: M. Reinig, Ch. Hassenpflug, Dr. G. Scheurich, Dr. E. Wolber, R. Frühwirt, M Leiner | Foto: Scheurich

(rf – 12.4.13) Die langjährige Meckesheimer Gemeinderätin und aktuelle Grüne Bundestagskandidatin Dr. Edith Wolber war auf Einladung der GALL im Kurpfalz-Centrum Leimen zu Gast, um im Rahmen einer öffentlichen Fraktionssitzung sowohl über die sozialpolitischen Vorstellungen der Grünen, als auch über die aktuelle sozialpolitische Situation und ihre Auswirkungen auf die Kommunen.

Ökologie und Sozialpolitik waren die ersten Themen, die die Grünen im Bundestag forcierten und sie sind es auch heute. Gerade vor dem Hintergrund des jüngsten Armuts- und Reichtumsberichts, der die soziale Schieflage in Deutschland und das Auseinanderdriften der Gesellschaft nicht verhehlen kann.

Die Hauptgründe dafür sieht Wolber zum Einen im deregulierten Arbeitsmarkt, zum anderen in der Steuersituation. Noch nie gab es so viele Menschen in Arbeit wie heute, aber noch nie gab es so wenige Menschen mit einem Vollzeitarbeitsplatz . Die Grünen fordern deshalb einen Mindestlohn von zunächst 8,50 €, die Kindergrundsicherung, die ca 300.-€ betragen soll und eine garantierte Grundrente von 850.-€.

Dies entlastet künftig die Kommunen, die heute in immer größerem Maße für diejenigen aufkommen müssen, die aus eigener Kraft nicht mehr genug zum Leben haben, darunter immer mehr Vollzeiterwerbstätige. Dies führt dazu, dass bereits 1/3 der Kommunen so stark unter Sozialausgaben leiden, dass sie ihre Haushalte nicht mehr ausgleichen können.

Zur Entlastung der Kommunen fordern die Grünen daher die Einführung des Konnexivitätsprinzips auch auf den Bund.

Die problematische Steuersituation ist der zweite Grund für die soziale Schieflage der Gesellschaft. Dass dieser Irrweg bereits unter der letzten Rot-Grünen Regierung beschritten wurde thematisierte Dr. Wolber offensiv, und machte deutlich, dass hier ein Lernprozess statt gefunden hat. Sie erläuterte die Pläne, die Erbschaftssteuer anzuheben, ebenso wie den Spitzensteuersatz und bei großen Vermögen eine Vermögensabgabe.

Für Kommunen vielleicht besonders bedeutsam sind die Pläne, die Gewerbesteuer zu einer breiter aufgestellten Gemeindewirtschaftssteuer umzubauen.

Anschließend entspann sich eine ebenso intensive wie kritisch-kompetente Diskussion, in der viele Aspekte der Sozialpolitik vom bedingungslosen Grundeinkommen, über Zumutbarkeit von Arbeit, bis hin zum sozialen Lernen in Gemeinschaftsschulen zur Sprache kamen.

Ralf Frühwirt – GALL

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1 Kommentar für “Soziale Gerechtigkeit für alle: Öffentliche GALL-Sitzung mit Dr. Edith Wolber”

  1. I_Schmidt

    Ist es wirklich richtig einen Mindestlohn, Kindergrundsicherung oder garantierte Grundrente zu fordern? Die genannten Zahlen sind doch beliebig und in unserem Geldsystem schon Morgen wieder überholt. Wird dann wieder mehr gefordert, weil es schon wieder nicht reicht? Das ganze ist nichts weiter als Umverteilung. Wer legt denn fest, wann jemand reich oder arm ist. Derzeit betet uns dies der Staat über seine Sprachrohre vor. Wesentlich besser wäre es, wenn wir alle von dieser enormen Abgabenlast befreit würden. Leider hat daran aber außer der Partei der Vernunft, keine weitere politische Partei ein Interesse. Stattdessen wird noch mehr kassiert. So ein Unsinn die Erbschaftssteuer anzuheben. Das was da zur Vererbung ansteht ist doch alles schon mal versteuert worden und mit anderen Abgabenlasten versehen gewesen. Dass da dann im Erbschaftsfall nochmal richtig zugegriffen werden soll ist schlicht eine Frechheit. Diese ganze unselige Diskussion wird seit Jahrzehnten geführt und soll uns Bürger auf Spannung halten. So dass wir immer schauen, wenn jemand mehr haben könnte, dass “der Staat“ demjenigen das wegnehmen müsse. Dass der Staat in der gegenwärtigen Form das eigentliche Problem ist, darauf kommen glücklicherweise immer mehr Menschen. Die aufkommende Armut liegt nicht daran, dass sich einige wenige auf kriminelle Weise bereichern, sondern daran, dass staatlicherseits immer wieder in unser Leben eingegriffen wird. Alles was im Bericht oben gefordert wird sind Symptombekämpfungen die nichts bessern, sonder nur umverteilen. Diskussionen wie oben beschrieben sind Unterhaltung für das Volk. Ein Interesse die Nöte und Sorgen der Menschen wirklich erkennen zu wollen, besteht dort nicht. Soziale Gerechtigkeit wäre es, uns allen die Möglichkeit zu geben die Früchte unserer Arbeit, also unseren Lohn, vollständig nach Haus tragen zu können und nicht immer fortwährend höhere Abgabenlasten ertragen zu müssen.

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