„Wohin treibt Baden-Württemberg?“ – Diskussion mit MdL Karl Klein

(tg) Am Sonntag, den 17.06., referierte der CDU Landtagsabgeordnete Karl Klein, im Restaurant Fody´s , zu der geplanten Einführung der Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg. Zu diesem aktuellen Thema konnte der CDU-Stadtverband Leimen zahlreiche interessierte Besucher im Rahmen eines Frühschoppengesprächs begrüßen. Die Grün-Rote Landesregierung möchte die Gesamtschule als zusätzliche Schule im Land einführen. An 40 Schulen soll dieses System modellhaft installiert werden. Die Etablierung einer Gesamtschule und der Wegfall der verbindlichen Empfehlung nach der vierten Klasse führen zu einer Überfüllung der Gymnasien in den untersten Klassenstufen und zum langsamen aber steten Sterben der kleinen Schulstandorte. Auch in Leimen wird die Entwicklung im Falle einer Einführung der Gesamtschule sichtbare Spuren hinterlassen.

Klein kritisierte, daß die Kommunen und auch die Lehrer auf diese Einführung nicht vorbereitet sind. Die Bezuschussung durch das Land fehlt. Die Kommunen müßten die auflaufenden Kosten selbst tragen. Viele Räumlichkeiten müßten in den einzelnen Kommunen erst geschaffen werden. Das bisherige gut funktionierende mehrgliedrige Schulsystem werde benachteiligt. Der CDU-Fraktion fehle das Verständnis für die übereilte und unqualifizierte Etablierung einer Gemeinschaftsschule im Land. Negative Auswirkungen werden in den nächsten Jahren befürchtet. Denn „Ohne Spitzen kann ein Land nicht leben“, so Klein. Die gut ausgebildeten Spitzen müssen unser Land ziehen.

Natürlich müssen alle best möglichst gefördert werden, um ins Berufsleben integriert zu werden. Das Bildungsniveau darf jedoch nicht leiden, da der internationale Wettbewerbsdruck immer stärker wird.

Herr Klein bot an, eine Bildungsveranstaltung in Leimen durchzuführen. Die Argumente sollten öffentlich unter Beteiligung aller Entscheidungsträger diskutiert werden. Man kam überein, daß nur im Dialog über die Zukunft des Bildungssystems in Baden-Württemberg entschieden werden kann. Dies sei jedoch ein Langzeitprozeß, in dem auch die problematische Lehrerunterversorgung eine Rolle spielt.