Ratten, Schimmel, Improvisation: So sieht Lebensmittelhygiene nicht aus
(ats – 25.4.25) Im Jahr 2024 hat das Veterinäramt und Verbraucherschutz im Rhein-Neckar-Kreis insgesamt 3.375 Kontrollen in 2.389 Lebensmittelbetrieben durchgeführt. In 435 Fällen wurden Mängelberichte erstellt. In 20 dieser Fälle musste eine vorübergehende Betriebsschließung erfolgen, etwa aufgrund gravierender Hygienemängel, wie aus dem aktuellen Jahresbericht hervorgeht.
Die dokumentierten Fälle reichen von stark verschimmelten Gewürzen (Bild 1) über improvisierte Türlösungen im laufenden Betrieb (Bild 2) bis hin zu offen gelagertem, teilweise verdorbenem Fleisch (Bild 3). Der Bericht zeigt exemplarisch die Bandbreite an Verstößen gegen das Lebensmittelrecht, die im Landkreis festgestellt wurden.
Neben regelmäßigen Kontrollgängen werden auch unangekündigte Prüfungen vorgenommen, etwa bei Beschwerden oder Verdachtsfällen. Die Kontrolleure agieren dabei nicht nur in Restaurants und Imbissen, sondern ebenso in Großküchen, Wochenmärkten oder Produktionsbetrieben. Dabei kommen moderne Analysemethoden wie die Stabilisotopen-Analyse zum Einsatz, etwa zur Überprüfung regionaler Herkunftsangaben bei Spargel oder Erdbeeren.
Die Gesamtzahlen aus dem Bericht im Überblick:
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3.375 Kontrollen in 2.389 Betrieben - 435 Mängelberichte
- 98 Ordnungsverfügungen
- 41 Bußgeldverfahren
- 14 Strafverfahren
- 20 Betriebsschließungen
- 12 Abgabeverbote für Lebensmittel
- 10 Anordnungen zur Vernichtung von Lebensmitteln
- 14 Veröffentlichungen gemäß § 40 Abs. 1a Nr. 3 LFGB
Angesichts von rund 8.000 Lebensmittelbetrieben im Kreis betonen die Verantwortlichen die Eigenverantwortung der Unternehmer. Flächendeckende Kontrollen seien bei der aktuellen Personalsituation nicht realisierbar.
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