Regionale Kriminalitäts-Entwicklung: Einbrüche auf 10 Jahres-Tiefststand

v.l.: Erster Polizeihauptkommissar Thomas Fanderich, Polizeidirektor Peter Albrecht, Oberkommissar Jürgen Engelhardt

(fwu – 26.4.19) Anläßlich eines Pressetermines stellten der Leiter des Polizeirevieres Wiesloch, Polizeidirektor Peter Albrecht, sein Stellvertreter Erster Polizeihauptkommissar Thomas Fanderich und Oberkommissar Jürgen Engelhardt den Bericht zur Kriminalitätsentwicklung des Jahres 2018 vor.

Zum Revier Wiesloch gehören auch die Polizeiposten in Leimen, Mühlhausen, Sandhausen, St. Leon-Rot und Walldorf und die Gemeinden Dielheim, Malsch, Nußloch und Rauenberg. Der 27-seitige umfangreiche und sehr detaillierte Bericht liefert die Zahlen zu ausnahmslos allen gemeldeten und erfassten Delikten in diesem Raum. 

Die Zusammenfassung  des Gesamtberichtes liefert dabei folgendes Bild:

  • Insgesamt wurden 5325 Straftaten polizeilich registriert
  • Anstieg der Straftaten um 2,19% (+114 Fälle)
  • Die Häufigkeitszahl ist im Bereich des Polizeireviers Wiesloch von 3772 auf 3827 leicht angestiegen
  • Aufklärungsquote leicht auf 59,23% gesteigert (Vorjahr 58,5%)
  • 2662 Tatverdächtige ermittelt (- 5 Personen)
  • Nichtdeutsche Tatverdächtige zu 32,23% beteiligt (Vorjahr 34,72%); Bevölkerungsanteil 11,96%
  • 19,01% der Tatverdächtigen (Vorjahr 22,16%) sind unter 21 Jahre alt; Bevölkerungsanteil 20,56%
  • Sechs Tötungsdelikte im Jahr 2018, davon endeten fünf im Versuchsstadium
  • Sexualstraftaten von 73 auf 81 Taten angestiegen (+ 10,96%)
  • Rückgang der Diebstahlsdelikte um 13,83% von 1771 auf 1526 Fälle
    • Ladendiebstahl – Rückgang von 185 auf 131 Fälle, – 29,19%
    • Wohnungseinbruch – Rückgang von 160 auf 85 Fälle, – 46,88%
    • Kraftfahrzeugaufbruch – Rückgang von 158 auf 100 Fälle, -36,71%
    • Fahrraddiebstahl – Rückgang von 345 auf 307 Fälle, -11,01%
  • Körperverletzungsdelikte minimal über dem Niveau des Vorjahres bei 560 Fällen
  • Vermögens- u. Fälschungsdelikte steigen um 221 Fälle (+24,72%) auf insgesamt 1115 Fälle an
  • Rückgang der Sachbeschädigungen (-4,05%) auf 568 Fälle (Vorjahr 592 Fälle)
  • Rauschgiftdelikte auf dem Niveau des Vorjahres bei 454 Fälle (+1 Fall / +0,22%)
  • Straßenkriminalität ist um 79 Delikte gesunken auf 1034 Straftaten (Vorjahr 1113 Fälle)

Kriminalitätsbelastung

Die Kriminalitätsbelastung in einem Bereich oder in einer Gemeinde wird mit der Häufigkeitsziffer ausgedrückt. Hierbei wird die Anzahl der registrierten Straftaten auf 100.000 Einwohner hochgerechnet, um sie so vergleichbar zu machen. Im Jahr 2018 liegt die Häufigkeitszahl für den Bereich des Polizeireviers Wiesloch bei 3828 Straftaten pro 100.000 Einwohner. Der Wert stieg damit um 56 Zähler im Vergleich zum Vorjahr an. 

Im Vergleich hierzu beträgt die Häufigkeitszahl im Rhein-Neckar-Kreis 4392 und im gesamten Land Baden-Württemberg 5191. Regelmäßig ist die Kriminalitätsbelastung in Ballungsräumen und großen Städten höher als in den ländlichen Gebieten. Im Bereich des Polizeireviers Wiesloch liegt die Häufigkeitszahl in den Städten Wiesloch, Walldorf, Leimen und in der Gemeinde Sandhausen höher als der Durchschnitt aller Gemeinden.

Im Jahresvergleich ist zu erkennen, dass sich die Kriminalitätsbelastung in fünf Städten und Gemeinden verringerte, während sie in fünf Gemeinden angestiegen ist.

Die Kriminalitätsbelastung im Bereich des Polizeireviers Wiesloch ist insgesamt um gut 2% gestiegen. Positiv entwickelten sich die Häufigkeitszahlen in Nußloch (-18,4%), St. Leon-Rot (-10,6%), Sandhausen (-8,9%), Walldorf (-5,5%) und Rauenberg (-4,8%). Negative Tendenzen und damit verbunden ein Anstieg der Kriminalitätsbelastung waren in Mühlhausen (+29,1%), Malsch (+19,75%), Leimen (+11,8%), Wiesloch (+11,7%) und Dielheim (+1,0%) zu verzeichnen.

Erfreulicher Trend: Einbruchszahlen auf niedrigstem Niveau seit 10 Jahren

Im besonders sensiblen Deliktsfeld des Wohnungseinbruchs sind die Zahlen im Ver-gleich zum Vorjahr von 160 auf 85 Fälle nochmals deutlich zurückgegangen. Mit großem personellem und zeitlichem Ressourceneinsatz konnte im Jahr 2018 eine weitere Verbesserung der Situation erreicht werden. Mit dem Rückgang der Fallzahlen ging leider auch ein Rückgang der Aufklärungsquote einher. Mit einer Aufklärungsquote von knapp über 28% konnte das in den beiden vergangenen Jahren erzielte Ergebnis von gut 40,0% bzw. knapp 57,0% leider nicht erreicht werden. Allerdings besteht immer die Möglichkeit, dass dieses Ergebnis aufgrund der langwierigen und umfangreichen Ermittlungen in diesem Deliktsfeld noch etwas gesteigert werden kann.

In allen zehn Gemeinden, die durch das Polizeirevier Wiesloch betreut werden, sind die Fallzahlen im Deliktsfeld Wohnungseinbruch rückläufig. 

Der Schwerpunkt im Bereich des Polizeireviers Wiesloch war im Jahr 2018 die große Kreisstadt Wiesloch mit 20 Fällen, nachdem im Vorjahr 54 Einbrüche angezeigt worden waren. Positiv war in Wiesloch neben den deutlich geringeren Fallzahlen auch die Aufklärungsquote. Denn beinahe die Hälfte aller Einbrüche konnten geklärt werden (neun von 20).

Die großen Anstrengungen, welche die Polizei nun schon seit einigen Jahren zur Bekämpfung dieses Deliktsfeld unternimmt, dürften mitverantwortlich für den Rückgang der Fallzahlen sein.

Auch die Tatsache, dass seit 2014 alle Wohnungseinbrüche zentral von einer Ermittlungsgruppe bearbeitet werden und so eine noch detailliertere Auswertung und Informationsgewinnung gewährleistet werden kann, ist ein weiterer Grund für die hohe Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld. Außerdem können Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen deutlich zielgerichteter koordiniert werden. Obwohl die Tätergruppierungen äußerst zielstrebig und konsequent vorgehen, in der Regel keine Spuren an den Tatorten hinterlassen und sich häufig auf die Mitnahme von Bargeld und Schmuck beschränken, gelingt es den Fahndern immer wieder Zusammenhänge zu erkennen und Taten einer bestimmten Tätergruppierung zuzuordnen.

Entscheidend für die Aufklärung von Straftaten in diesem Deliktsfeld ist aber auch die Mitwirkung von Zeugen. Die Bevölkerung kann wesentlich zur Aufklärung beitragen, wenn auffällige Beobachtungen frühzeitig der Polizei gemeldet werden. Täterfestnahmen erfolgen oft nach Anrufen von Nachbarn oder sonstigen Zeugen.

Der Aufnahme und Bearbeitung von Wohnungseinbrüchen widmen wir uns besonders intensiv, weil die Opfer nicht nur materiell geschädigt sind, sondern durch die Tat häufig auch psychisch beeinträchtigt werden. Das Eindringen von Fremden in den geschützten Bereich der eigenen Wohnung wird von vielen Opfern als sehr belastend empfunden.

Auch die Schwachstellenanalysen durch die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen in Heidelberg und Mannheim, die die Bevölkerung kostenneutral berät, um die technische Sicherung des Wohnanwesens noch zu steigern, scheinen diesem positiven Trend Rechnung zu tragen. Etwa ⅓ aller Einbrüche bleiben im Versuchsstadium stecken, d. h. der oder die Täter gelangen nicht in das Wohnungsinnere.

– wird fortgesetzt –

 

 

 

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