Platz „bespielbar“: Aramäischen Kultur- u. Sportverein feiert Sommerfest

Auf dem Waldsportplatz fand am Sonntag das Sommerfest des Aramäischen Kultur- u. Sportvereines statt. Bis kurz vor Beginn hatten die Verantwortlichen noch befürchtet, wegen des vormittäglichen Regens das Fest absagen zu müssen. Doch es klarte auf, der Regen stoppte und auch die Temperaturen waren wieder im „grünen Bereich“, so daß das sorgsam vorbereitete Fest, zu dem ca. 250 Personen kamen, stattfinden konnte.

v.l.n.r.: Savne Can (Kasse), Semun Cicek (1. Vors.), Pfarrer Aziz Can, Sami Can (Sportl. Leiter), Johann Can (Kirchenvorstandsmitglied)

Neben Gegrilltem und Getränken war auch für den Spaß der Jüngeren gesorgt. Eine Hüpfburg und der „bespielbare“ Platz gaben hier den Freiraum.

Dem Verein gehören ca. 70 zahlende Mitglieder an, deren Familienmitglieder automatisch in die Mitgliedschaft (kostenfrei) eingeschlossen sind. Dies repräsentiert fast 2/3 der aramäischen Leimener Bevölkerung. Diese christlich (syrisch-orthodoxe) Glaubensgemeinschaft ist aus ihren angestammten Siedlungsgebieten fast vollständig ausgewandert, nur noch ca. 2.000 Aramäer leben in Tur-Abdin im Süd-Osten der Türkei, weitere in Syrien und dem Irak. Der Aramäische Kultur- u. Sportverein gehört zur hiesigen Kirchengemeinde, die in Leimen in der Herz-Jesu-Kirche ihre Gottesdienste abhält und von Pfarrer Aziz Can betreut wird. Zu den Zielen des Vereins gehört die Pflege des traditionellen Brauchtums und der eigenen Sprache, die auch die Muttersprache Jesu gewesen ist. Kultur und Sprache würden nämlich nicht mehr automatisch von den hier geborenen Kindern der 2. und 3. Generation erlernt und gesprochen, da über Kindergarten und Schule natürlich die deutsche Kultur und Sprache im Vordergrund stehe, betonte Semun Cicek, Vorsitzender des Vereines.

Seit Jahren pflegt der Verein, insbesondere über seine Fußballsparte (A-Klasse) und eigene Stände auf Kerwe und Weihnachtsmarkt den Kontakt zur Bevölkerung und anderen Vereinen. Die Vereinstreffen finden Freitag-Sonntags in den Vereinsräumen in der Rathaussstraße statt, wo man sich zum zwanglosen, familiären Austausch trifft.