Sandhäuser Politische Dialoge: Organspende – eine gute Sache

1098 - OrganSoll ich oder soll ich nicht – das denken viele, wenn es darum geht, einen Organspendeausweis auszufüllen. Die Skepsis ist groß. Um diese Problematik weiß auch Tobias Benz, Organisator der Podiumsdiskussion, der sich seit langem in diesem Bereich engagiert. Um etwas mehr Aufklärung zu liefern, hatte er eine Expertenrunde eingeladen, die kompetent alle Fragen zu diesem Thema beantworteten: Thomas Förster, der neun Jahre zur Dialyse musste, bevor er eine neue Niere bekommen hatte. Nach dem Anruf, das passende Organ sei gefunden, hatte er ganze 20 Minuten Zeit, sich für diese Operation zu entscheiden und sich mental darauf einzustellen.

“Man rechnet ja nicht jede Sekunde mit so einer Nachricht. Da kriegt man erst mal einen Schreck“, sagt er. Lediglich fünf Wochen musste er nach dem Eingriff im Krankenhaus bleiben, dann ging das Leben ganz normal weiter. Heute ist er Top-fit und dankbar für diese Chance. Die rechtliche Seite des Themas beleuchtete Anwalt Trutz W. Orthmann. Eine Spende sei nur möglich, wenn der Hirntod des Spenders durch zwei Ärzte festgestellt wird. Eine weitere Voraussetzung sei die Einwilligung des Spenders. Wenn diese nicht vorliegt, müssen die Angehörigen des Verstorbenen nach dem mutmaßlichen Willen entscheiden. Keine einfache Entscheidung, wie auch Prof. Dr. Martin Zeiher, Ärztlicher Leiter des Nierenzentrums Heidelberg, weiß. Deshalb sei eine intensive und qualifizierte Kommunikation notwendig. Auch ihm bereitet die geringe Bereitschaft besonders nach den Skandalen der Vergangenheit große Sorge. In anderen europäischen Ländern sei die Problematik viel geringer. Gründe dafür seien, dass das Verfahren einer Transplantation zu wenig bekannt sei: Steht der Hirntod fest, informieren die Ärzte die Organisationszentrale der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).

Nach Laboruntersuchungen und medizinischen Tests wird das Organ entnommen und Eurotransplant informiert. Diese ermittelt auf der Warteliste die Empfänger und benachrichtigt die Transplantationszentren. Hier gelten strenge Kriterien. So etwas, wie einen „Promi-Bonus“ gibt es nicht. Es sei also noch viel Aufklä-rungsarbeit zu leisten, damit mehr Menschen zur Spende bereit sind. Einer ist es bereits: Pfar-rer Arul Lourdu hat seit neun Jahren einen Spenderausweis. Er sieht darin einen Akt der Nächstenliebe. Die katholische Kirche habe sich schon recht früh mit diesem Thema beschäftigt. Bereits 1944 befürwortete Papst Pius XII. die Organspende und bis heute teilen die Kirchen die Position.

Weitere Information zu diesem Thema gibt gerne: Tobias Benz (Tel.: 926808)

Programmhinweis: „Skalpell bitte“, 13.November im SWR

TERMINE

Dienstag, 19. November 2013, 19:00 Uhr – Fraktionssitzung, Rathaus

Montag, 4. November 2013, 19:30 Uhr – Vorstandssitzung, ehemalige Synagoge

 

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2 Kommentare für “Sandhäuser Politische Dialoge: Organspende – eine gute Sache”

  1. I_Hoernberg

    Bei einer Nierenspender kann der Spender weiterleben und dies könnte man als einen Akt der Nächstenliebe einordnen.
    Jemand aber, der als“hirntot“ eingestuft wird ist nicht tot. Ihm wird bei lebendigem Leib das Herz herausgeschnitten was den Tod des Leibes zur Folge hat und dies ist Mord.
    Welche Organspenden hat man eigentlich 1944 gemacht und auf welche Organspenden bezog Papst Pius XII seine Befürwortung?

  2. Monika Pfeffer

    Ich spende auch nicht. Korruption ist überall da, wo Geld gemacht werden kann. Das hat man deutlich gesehen. Und korrupte Verbrecher knipsen dir dann auch vorzeitig das Licht aus, wenn es sich lohnt.
    Glaubt doch kein Mensch, dass das jetzt anders wird.
    Seltsam auch, dass Menschen aus Ländern, in denen die Religion Organspenden verbietet, aus Deutschland Organe bekommen…
    Wenn ich zudem nicht mitbestimmen kann, wer meine Organe auf gar keinen Fall bekommen soll, dann hat sich das Thema sowiso erledigt.

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