Stellungnahme: Parksituation in Leimens Stadtkern – Teil 4, Die Flexibilität
(pm – Ralf Frühwirt – 21.1.22) Flexibilität scheint bei der Diskussion um den ruhenden Verkehr zunächst einmal ein seltsames Stichwort. Aber bedenkt man, dass wir in Zeiten knapper Kassen und einer sich wandelnden Mobilitätskultur leben, dann wird vielleicht schon klarer, was damit gemeint sein könnte.
Stellungnahme: Parksituation in Leimens Stadtkern
- Teil 1 – Ausgangsposition
- Teil 2 – Der tatsächliche Bedarf
- Teil 3 – Der Standort
- Teil 4 – Die Flexibilität
- Teil 5 – Die Zugänglichkeit
- Teil 6 – Die Sicherheit
Wir haben in Teil 2 dieser Serie (s.o.) eine Studie des ADAC zitiert, die besagt, dass der Verkehr der Zukunft immer individueller und unterschiedlicher sein wird. Die Menschen orientieren sich zunehmend daran was effizient, bequem und günstig ist, während der mit Prestige verbundene Besitz von Verkehrsmitteln in den Hintergrund tritt. Wenn also im Stadtverkehr der ÖPNV oder das Fahrrad die
Bedürfnisse künftig besser bedienen als das Auto, dann sieht der Verkehr 2040 unter Umständen sehr viel anders aus, als heute. Die Tendenz geht heute schon dahin.
Macht es unter diesen Umständen also Sinn die knappen Finanzmittel für eine teure Tiefgarage (TG) in der Erde zu verbuddeln, wo sie dann für Jahrzehnte gebunden sind? Oder gibt es nicht viel bessere Lösungen, die sich veränderten Mobilitätsgewohnheiten auch anpassen können?
Die Frage ist rhetorisch, denn selbstverständlich ist ein modernes Parkhaus (PH) in gleich drei wesentlichen Aspekten flexibler als eine TG.
Eine TG muss man beim Bau an der maximalen berechneten Größe der Parkplätze orientieren, da man sich sonst unter Umständen schnell nach einem weiteren Standort umsehen muss, um den übrigen Bedarf zu decken. Bei einem modernen modular aufgebauten PH, kann man sich zunächst am Minimum orientieren und später noch aufstocken.
Werden künftig weniger Parkplätze gebraucht, steht die TG leer bei weiter laufenden Betriebskosten, während ein PH zurück gebaut werden kann, und man den Platz anderweitig nutzen kann. Eine TG, die faktisch ein fensterloser Keller ist, kann man außer als Lagerraum nicht alternativ nutzen. Ein PH dagegen kann – wenn es nicht zurück gebaut wird – durchaus auch für andere Aktivitäten genutzt werden.
Wenn man wenig Geld hat, ist es besonders wichtig dieses so effizient wie möglich einzusetzen. Im Umfeld einer sich wandelnden Mobilität viele Millionen in der Erde fest zubetonieren, kann da nicht die richtige Lösung sein.
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